Regelfrage Antwort
Ein unmittelbar zuvor verletzt behandelter Spieler läuft unangemeldet auf das Spielfeld, obwohl er nicht die Zustimmung des Unparteiischen hat. Er spielt zwar nicht den Ball, irritiert aber den ballführenden Gegner so sehr, dass dieser den Ball passieren lässt und der Ball unberührt ins Seitenaus rollt. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Direkter Freistoß, Verwarnung. Auch wenn keine Ballberührung erfolgt, beeinflusst der Spieler seinen Gegner und greift auf diese Weise ins Spiel ein.
Der Spieler der Heim-Mannschaft ärgert sich über den Gäste-Trainer und beleidigt ihn mit einer obszönen Geste unmittelbar vor der Ausführung eines Einwurfs. Der neutrale Assistent bekommt dies mit und hebt die Fahne – allerdings erst kurz nachdem der Einwurf mit Zustimmung des Schiedsrichters ausgeführt wurde. Der Unparteiische unterbricht nun wiederum das Spiel. Welche Bestrafung ist noch möglich? Feldverweis, Schiedsrichter-Ball. Diese Möglichkeit wurde nach der WM 2006 in Deutschland geschaffen. Bei feldverweiswürdigen Vergehen, die von einem neutralen Assistenten gemeldet werden, obwohl das Spiel bereits fortgesetzt wurde, gilt: Spielstrafe: nein; Persönliche Strafe: ja.
Sowohl Schütze als auch Torhüter begehen bei einer Strafstoß-Ausführung ein Vergehen. Es wird kein Tor erzielt. Wie reagiert der Schiedsrichter? Wiederholung des Strafstoßes, Verwarnung für beide. Da beide Vergehen verwarnungswürdig sind, gibt es kein höherwertiges Vergehen und somit eine Wiederholung.
Ein Angreifer wird knapp innerhalb des Strafraums stehend von einem Verteidiger an seinem Trikot festgehalten. Weil er mit dem Rücken zum Tor steht, läuft er noch mal aus dem Strafraum heraus und wird dabei immer noch am Trikot festgehalten. Nun kommt er deutlich außerhalb des Strafraums zu Fall. Entscheidung des Schiedsrichters? Strafstoß. Der Schiedsrichter muss immer auf den größtmöglichen Vorteil für den durch das Foul benachteiligten Spieler achten.
Der Torwart der Heim-Mannschaft will mit einer roten Mütze als Sonnenschutz spielen. Gekleidet ist er jedoch ganz in schwarz, während seine Mannschaftskollegen komplett in grün auflaufen. Darf der Schiedsrichter dies zulassen? Ja, dies ist erlaubt, da die Torhüter-Mützen nicht den Beschränkungen bezüglich Kopfschutz unterliegen. Sie dürfen lediglich weder den Torwart selbst noch den Gegner gefährden.
Während des Elfmeterschießens täuscht ein Spieler bei der Ausführung des Elfmeters in unsportlicher Weise. Der Ball geht ins Tor. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Der Elfmeter ist verwirkt, der nächste Schütze tritt an. Zuvor wird jedoch der Schütze wegen des unsportlichen Täuschens verwarnt.
Der Schiedsrichter-Assistent erkennt, dass ein Verteidiger im eigenen Strafraum - abseits des Spielgeschehens - einem Angreifer mit der flachen Hand ins Gesicht schlägt. Er zeigt das Vergehen daraufhin offen mit der Fahne an. Der Referee sieht das Zeichen jedoch nicht und entscheidet nach einem Foul im Mittelfeld auf direkten Freistoß für die Mannschaft des Verteidigers. Nachdem der Freistoß ausgeführt wurde, erkennt der Unparteiische das Fahnenzeichen des Assistenten und unterbricht das Spiel. Entscheidung? Schiedsrichter-Ball, Feldverweis. Die nächste Spielfortsetzung nach der bereits erfolgten Unterbrechung kann nur noch der neutrale Schiedsrichter-Ball sein - aber die Persönliche Strafe ist auch weiterhin noch möglich. Ziel des Assistenten hätte es sein müssen, die Ausführung des direkten Freistoßes unbedingt zu verhindern.
Der Masseur der Gast-Mannschaft ist über einen gegnerischen Akteur so verärgert, dass er eine Flasche mit Massage-Öl nach diesem wirft. Er verfehlt ihn jedoch knapp. Entscheidung? Direkter Freistoß dort, wo der Spieler getroffen werden sollte. Zudem wird der Masseur des Innenraums verwiesen. Bei Wurfvergehen von außen nach innen ist immer der Ort des möglichen Kontakts entscheidend. Hierbei ist es egal, gegen welche Person auf dem Spielfeld dies verübt wird.
Ein Angreifer der Heim-Mannschaft verliert bei einem Zweikampf seinen Schuh. Nach mehreren Spielzügen kommt der Ball wieder zu ihm. Er nimmt den Ball an und erzielt ein Tor. Wie handelt der Schiedsrichter? Tor, Anstoß. Das Tor ist anzuerkennen, da der Spieler erst bei der nächsten Spielunterbrechung seine Ausrüstung wieder in Ordnung bringen muss.
Bei der Platz-Besichtigung stellt der Schiedsrichter fest, dass die Trainerbank am seitlichen vorderen Rand der Coaching-Zone steht. Ist dies zulässig? Ja. Die Trainerbank darf im Bereich der Coaching-Zone beliebig aufgestellt werden, allerdings muss der Abstand von einem Meter zwischen Coaching-Zone und Spielfeld eingehalten werden.
Ein Angreifer fängt ein verunglücktes Abspiel des Torwarts ab und spielt den Ball zu einem im Abseits stehenden Mitspieler. Dieser geht zum Ball, spielt ihn aber nicht. Stattdessen stellt er sich einem hinzulaufenden Verteidiger deutlich in den Weg und blockiert dessen Laufweg. Deshalb kann ein weiterer Stürmer, der nicht im Abseits gestanden hat, den Ball erreichen und verwandelt ihn zum Torerfolg. Wie entscheidet das Schiedsrichter-Team? Indirekter Freistoß. In dieser Situation liegt eine strafbare Abseitsposition vor, da der im Abseits stehende Stürmer zwar nicht den Ball spielt und auch nicht das Blickfeld des Torwarts beeinträchtigt, er aber eindeutig den Laufweg des Gegners blockiert. Dadurch führt er einen Zweikampf mit dem Gegner um den Ball, greift ins Spiel in und ist somit strafbar abseits.
Der Schiedsrichter setzt etwa 25 Meter vor dem Tor nach einer verletzungsbedingten Unterbrechung das Spiel mit einem Schiedsrichter-Ball fort. Er lässt den Ball aus Brusthöhe fallen, der Ball springt auf und wird danach vom Stürmer angenommen. Der Stürmer spielt den Ball jedoch nicht zum Gegner, sondern läuft einige Meter mit dem Ball am Fuß und schießt ihn dann ins gegnerische Tor. Entscheidung? Abstoß. Der Ball war korrekt ins Spiel gelangt. Dass der Spieler den Ball mehrfach spielt, ist ebenfalls regelgerecht. Allerdings kann ein reguläres Tor erst nach Ballberührung durch einen weiteren Spieler erzielt werden.
Ohne Meldung an den Schiedsrichter wechseln der Torhüter und der Mittelstürmer in der Halbzeitpause Position und Trikot. Der Schiedsrichter merkt den Wechsel erst, nachdem der Torhüter den Ball während des laufenden Spiels in die Hand nimmt. Was muss der Schiedsrichter unternehmen? Der Schiedsrichter lässt das Spiel weiterlaufen und nimmt den Wechsel zur Kenntnis.
Ein Spieler hat den erforderlichen Abstand von zwei Metern beim Einwurf nicht eingehalten. Er wird vom Schiedsrichter vor der Ausführung ermahnt und zurückbeordert. Unmittelbar bevor der Gegner den Einwurf ausführt, verkürzt er jedoch erneut den vorgeschriebenen Abstand und hält den Ball auf. Wie entscheidet der Referee? Indirekter Freistoß, Verwarnung. Verkürzen des Mindestabstands beim Einwurf, wenn dieser ausgeführt wird, führt im Gegensatz zum Freistoß oder Eckstoß zu einem indirekten Freistoß.
Bei der Eckstoß-Ausführung rutscht dem ausführenden Spieler das Standbein weg. Deshalb trifft er mit dem Fuß den Ball so unglücklich, dass dieser noch innerhalb des Viertelkreises über die Torlinie ins Aus rollt. Wie wird das Spiel fortgesetzt? Abstoß. Der Teilkreis definiert nur die Lage des Balls und hat keine weitere Relevanz.
Nach einem Zweikampf im Strafraum verliert ein Verteidiger einen Schuh. Unmittelbar danach schießt ein Angreifer den Ball auf das Tor. Der Ball wird vom Torwart abgewehrt und prallt zurück zum Angreifer, der ihn im Nachschuss verwandeln will. Der Verteidiger geht im letzten Moment dazwischen: Er lenkt den Ball mit dem Fuß ohne Schuh ins Seitenaus. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Einwurf. Ein Spieler darf ohne Schuh bis zur nächsten Spielunterbrechung weiter am Spiel teilnehmen.
Während ein Mitspieler des Torhüters den Abstoß ausführt, verlässt der Torhüter das Spielfeld über die Torlinie. Bevor der Ball nach dem Abstoß den Strafraum verlassen hat, gibt der Torhüter außerhalb des Spielfelds einem Zuschauer eine Ohrfeige. Welche Entscheidungen sind durch den Unparteiischen zu treffen? Wiederholung des Abstoßes, Rote Karte für den Torhüter, Spielaufnahme erst nach Bestimmung eines neuen Torhüters.
Der Schiedsrichter verweist einen Spielertrainer in der 40. Minute aufgrund einer Beleidigung des Innenraums. Da dieser jedoch Zivilkleidung trägt, hält ihn der Unparteiische nur für einen Trainer und nicht Spieler-Trainer und zeigt ihm folglich beim Verweis auch nicht die Rote Karte. In der Halbzeit will sich dieser Trainer selbst einwechseln, mit der Begründung, dass er nicht die Rote Karte gesehen habe. Wie verhält sich der Schiedsrichter? Der Schiedsrichter lässt diese Einwechslung nicht zu. Ein Ausschluss – ganz gleich in welcher Funktion und Präsentation – führt dazu, dass keine weitere Teilnahme am Spiel möglich ist.
Eine Mannschaft liegt kurz vor Spielende knapp in Führung. Spieler Nr. 8 dieser Mannschaft steht mit dem Ball in den Händen zum Einwurf bereit. Nun legt er den Ball auf den Boden und läuft weg. Erst Spieler Nr. 11, der nun zum Einwurf-Ort läuft, will den Einwurf ausführen. Welchen Spieler sollte der Referee verwarnen? Verwarnung nur für die Nr. 8, da dieser die unsportliche Spielverzögerung begeht.
Der Stürmer mit der Nr. 9 dringt in den Strafraum ein und umspielt einen Verteidiger. Er besitzt zu diesem Zeitpunkt zwar keine klare Torchance, jedoch handelt es sich um eine sehr gute Angriffsaktion. Der Stürmer wird vom Verteidiger durch das Ziehen am Trikot um eine gute Angriffssituation gebracht. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Strafstoß, Verwarnung. Hier gibt es neben dem Strafstoß die Verwarnung, da es sich in diesem Fall nicht um ein ballorientiertes, sondern um ein gegnerorientiertes regelwidriges Agieren handelt.
Der Schiedsrichter entscheidet in der 85. Spielminute auf Strafstoß für die Gast-Mannschaft. Der Verteidiger wird aufgrund des Foulspiels verwarnt, der gefoulte Spieler auf dem Spielfeld kurz behandelt. Er möchte nun den Strafstoß ausführen. Lässt der Schiedsrichter das zu? Ja. Aufgrund der Gelben Karte für den Verteidiger darf der Angreifer auch nach der kurzen Behandlung auf dem Spielfeld bleiben und den Strafstoß ausführen.
Der Unparteiische korrigiert den Einwurf-Ort des zum Einwurf bereitstehenden Spielers, noch bevor dieser einwirft. Darf dieser nun den Einwurf ausführen oder fällt der Einwurf dem Gegner zu? Einwurf für dieselbe Mannschaft. Erst wenn der Einwurf ausgeführt wurde, dabei nicht den Regelbestimmungen entspricht und somit eine Wiederholung angeordnet wird, fällt das Einwurf-Recht dem Gegner zu.
Bei der Ausführung eines Strafstoßes täuscht der Schütze unsportlich. Der Torwart bewegt sich gleichzeitig, aber deutlich zu früh, von der Linie. Der Ball fliegt am Tor vorbei. Entscheidung? Wiederholung, Verwarnung des Schützen und Verwarnung des Torwarts. Da das zu frühe Vorlaufen des Torwarts zum Erfolg führt, wird auch dieses Vergehen verwarnt. Somit liegen zwei gleichwertige verwarnungswürdige Vergehen vor. Der Strafstoß wird wiederholt.
Ein Abwehrspieler, der in seinem Strafraum steht, spuckt nach einem außerhalb des Strafraums im Spielfeld stehenden Gegenspieler, trifft ihn aber nicht. Entscheidung? Direkter Freistoß dort, wo getroffen werden sollte, Feldverweis. Spucken wird gewertet wie Werfen. Der Ort des Treffens, oder wo getroffen werden sollte, ist maßgeblich für die Spielfortsetzung.
Zwei Spieler derselben Mannschaft prallen beim Zweikampf mit den Köpfen zusammen und bleiben bewusstlos liegen. Der Schiedsrichter ordnet sofort eine Unterbrechung an. Er setzt danach das Spiel mit Schiedsrichter-Ball fort und lässt beide Spieler trotz Behandlung weiter mitspielen. Handelt er richtig? Ja. Nach einem Zusammenprall (Unfall) von Spielern einer Mannschaft dürfen diese auf dem Spielfeld verbleiben, auch wenn eine Behandlung stattgefunden hat.
Unmittelbar nach Spielschluss und noch auf dem Spielfeld macht der neutrale Assistent den Schiedsrichter auf ein feldverweisreifes Vergehen aufmerksam. Darf der Referee noch einen Feldverweis aussprechen? Nein. Nach dem Schlusspfiff können Aktionen, die sich während des Spiels ereignet haben, nicht mehr sanktioniert werden. Es ist nur eine Meldung des Vorfalls möglich.
Ein Auswechselspieler der verteidigenden Mannschaft, der wenige Meter neben dem Tor steht, will den Ball aufhalten, der ansonsten ins Toraus gegangen wäre. Er läuft dazu etwa einen Meter aufs Spielfeld, kann den Ball jedoch nicht erreichen. Wie reagiert der Schiedsrichter? Der Schiedsrichter gibt einen Abstoß, der Spieler wird verwarnt. Hätte der Spieler den Ball berührt, hätte es einen Strafstoß gegeben. Der Spieler betritt zwar unerlaubt den Platz, er übt aber keinen Einfluss auf das Spielgeschehen (Spielen des Balles) aus und wird somit auch nicht mit einer Spielstrafe belegt.
Strafstoß für die Gäste. Der Torwart bewegt sich zu früh von der Linie und hält den Strafstoß. Der Schiedsrichter verwarnt den Torwart und ordnet eine Wiederholung an. Darf der Schütze nun gewechselt werden, wenn dieser nicht mehr die Wiederholung ausführen will? Ja. Ein Wechsel des Strafstoß-Schützen ist immer möglich, auch wenn es sich um denselben Strafstoß handelt.
Bei einem Spiel der C-Junioren tritt die Gast-Mannschaft nur mit neun Spielern an. Nachdem sich in der Halbzeitpause zwei weitere Spieler mit Verletzung abgemeldet haben, bestreitet die Mannschaft den Anstoß zur zweiten Halbzeit nur mit sieben Spielern. Ein paar Minuten später erhält ein Spieler dieser Mannschaft eine fünfminütige Zeitstrafe. Obwohl die Mannschaft nur noch mit sechs Spielern auf dem Feld steht, bekräftigt der Spielführer die Bereitschaft zum Weiterspielen, da der Mitspieler ja in fünf Minuten wieder zurückkehrt. Wie verhält sich der Schiedsrichter? Spielabbruch und Vermerk des Vorfalls im Spielbericht. Der Passus in der Regel ist inzwischen eindeutig. Er sieht eine Fortsetzung des Spiels mit weniger als sieben Spielern nicht vor.
Nach einem Einwurf gelangt der Ball vom einwerfenden Abwehrspieler direkt zu seinem Torwart. Dieser versucht, den Ball mit der Brust anzunehmen. Dabei nimmt er die Hand zur Hilfe. Es gelingt jedoch dem Angreifer, den abspringenden Ball unter Kontrolle zu bringen. Anschließend verfehlt er jedoch freistehend das Tor, der Ball landet im Toraus. Entscheidung des Schiedsrichters? Abstoß. Der Schiedsrichter entscheidet bei der unzulässigen Berührung des Torwarts mit der Hand auf „Vorteil“. Auch wenn dieser nicht zum Tragen kommt, ist eine nachträgliche Sanktion nun nicht mehr möglich.
Zwei Spieler eines Teams schlagen sich. Der Unparteiische wird durch Zurufe darauf aufmerksam gemacht. Er unterbricht nun das Spiel, zeigt zweimal "Rot" und setzt dann das Spiel mit einem indirekten Freistoß fort. Handelt der Schiedsrichter richtig? Nein, direkter Freistoß für das gegnerische Team. Körperliche Vergehen gegen Mitspieler auf dem Spielfeld werden mittlerweile genauso mit direktem Freistoß geahndet wie Vergehen gegen den Gegner oder Offizielle. Die Feldverweise waren korrekt.
Nach der Ausführung eines Eckstoßes will der Verteidiger den heranfliegenden Ball wegschlagen. Beim Schuss platzt der Ball. Die Ballhülle nimmt der überraschte Verteidiger im eigenen Strafraum in die Hand. Nun erkennt der Schiedsrichter, dass der Ball keine Luft mehr hat. Welche Entscheidung trifft der Schiedsrichter? Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel sofort mit einem Pfiff und lässt es mit einem Schiedsrichter-Ball fortsetzen. Der Defekt des Balls liegt zeitlich eindeutig vor dem Berühren des Balls mit der Hand.
Eine Mannschaft beginnt das Spiel mit nur zehn Spielern. Nach fünf Minuten läuft der elfte Spieler, der ordnungsgemäß im Spielbericht eingetragen ist, auf das Spielfeld und spielt den Ball im Bereich der Mittellinie. Er hatte sich allerdings nicht beim Schiedsrichter angemeldet. Wie entscheidet dieser nun? Direkter Freistoß und Verwarnung. Der zu spät kommende Spieler wird wie ein verletzter Spieler behandelt, der unangemeldet das Spielfeld betritt und ins Spiel eingreift.
Zur Ausführung eines Strafstoßes hat der Schiedsrichter den Ball mit Pfiff freigegeben. Es führt aber nicht der vorgesehene Schütze den Strafstoß aus, sondern sein Mitspieler. Der Ball wird vom Torwart berührt‚ geht aber dennoch ins Tor. Wie entscheidet der Unparteiische? Indirekter Freistoß, Verwarnung. Ein falscher Schütze wird als unerlaubtes Täuschen gewertet und somit unabhängig vom Ausgang des Strafstoßes mit einem indirekten Freistoß sowie einer Verwarnung bestraft.
In einem umkämpften Pokalspiel rettet sich die Mannschaft A mit nur noch sieben Spielern ins Elfmeterschießen. Vor dem Elfmeterschießen beleidigt ein Spieler dieser Mannschaft den Schiedsrichter und wird des Feldes verwiesen. Wie muss der Schiedsrichter entscheiden? Das Spiel wird nicht abgebrochen, sondern das Elfmeterschießen findet statt. Die Mannschaft B muss die Anzahl ihrer Spieler auf die gleiche wie Mannschaft A reduzieren.
Unmittelbar nachdem der Schiedsrichter zur Halbzeit gepfiffen hat, wird er von seinem neutralen Assistenten noch auf dem Spielfeld darauf aufmerksam gemacht, dass der Gäste-Spieler mit der Nr. 5 im Mittelkreis seinen Gegenspieler unmittelbar vor dem Halbzeit-Pfiff mit der Faust geschlagen hat. Welche Sanktionen sind noch möglich? Feldverweis des Spielers. Eine Spielstrafe jedoch nicht, denn nur ein Strafstoß müsste noch ausgeführt werden. Da es sich nur um die Halbzeit-Pause handelt und der Schiedsrichter sich noch auf dem Spielfeld befindet, ist eine Ahndung des Vorfalls im Gegensatz zur vorherigen Situation noch möglich.
Der Spieler mit der Nr. 3, der wegen einer Verletzung vorübergehend das Spielfeld verlassen hat, kommt unangemeldet auf das Spielfeld zurück. Der Gegner ist im Ballbesitz, und der Spieler greift nicht ein. Trotzdem bemerkt der Schiedsrichter den unerlaubten Eintritt und unterbricht deshalb das Spiel. Entscheidungen? Indirekter Freistoß am Ort, wo sich der Ball bei der Unterbrechung befand, und Verwarnung für den Spieler Nr. 3. Besser wäre es jedoch gewesen, das Spiel weiterlaufen zu lassen (da der Spieler nicht eingreift) und die Verwarnung erst in der nächsten Spielunterbrechung auszusprechen.
Ein neben dem Tor stehender verletzter Spieler wartet auf die Möglichkeit zum Wiedereintritt. Als sein Torwart ausgespielt wird und der Ball auf das Tor zurollt, läuft er auf das Spielfeld und schießt den Ball weg, kurz bevor dieser ins Tor gelangt wäre. Entscheidungen des Schiedsrichters? Strafstoß, Feldverweis für den verletzten Spieler. Hier wurde seitens des IFAB eine Gleichstellung zwischen Auswechselspieler und verletztem Spieler in punkto Spielstrafe herbeigeführt, die sehr sinnvoll ist.
Ein indirekter Freistoß knapp außerhalb des Strafraums wird vom Schiedsrichter blockiert, da dieser die "Mauer" stellen muss. Er zeigt den Spielern mit erhobener Pfeife an, dass er den Ball mit Pfiff freigeben wird. Nach dem Stellen der "Mauer" gibt er zwar den Ball mit Pfiff frei, vergisst aber, den Arm zu heben. Der Schütze schießt den Ball direkt ins gegnerische Tor. Wie muss der Unparteiische nun entscheiden? Wiederholung. Hier liegt ein Fehler des Schiedsrichters vor. Dann muss bei einem Torerfolg der indirekte Freistoß wiederholt werden.
Ein Spieler der Heim-Mannschaft liegt offensichtlich verletzt im Mittelkreis. Wer führt nun die Spielunterbrechung herbei? Die Mannschaft, die im Ballbesitz ist und den Ball ins Aus schießt, oder der Schiedsrichter durch einen Pfiff? Nach FIFA-Anweisung soll der Schiedsrichter bei Verletzungen die Unterbrechung herbeiführen und nicht die Mannschaften, da das Ausschießen des Balles zwecks verletzungsbedingter Behandlung in den vergangenen Jahren zugenommen hat und nicht im Sinne des Spiels ist.
Zur Ausführung eines Anstoßes steht der Spieler einige Meter in der gegnerischen Hälfte und spielt den Ball mit einem langen Pass und in hohem Bogen zurück zu seinem Torwart. Dieser ist davon so überrascht, dass der Ball ins Tor geht. Entscheidung? Eckstoß. Aus einem Anstoß kann direkt kein Eigentor erzielt werden. Der Ball wurde jedoch korrekt ins Spiel gebracht, denn dass der Spieler dazu die gegnerische Hälfte betritt, ist mittlerweile erlaubt.
Beim Kampf um den Ball gerät ein Angreifer über die Torlinie unmittelbar neben dem Tor ins Aus. Der Abwehrspieler bleibt im Spielfeld. Über die Aktion verärgert, läuft er aber im Anschluss, während der Ball im Mittelfeld gespielt wird, über die Torlinie seitlich des Tores zu dem am Boden liegenden Stürmer und versetzt diesem mit dem Fuß einen Tritt. Entscheidung? Strafstoß, Feldverweis. Begeht ein Spieler ein körperliches Vergehen gegen einen anderen zum Spiel gehörenden Akteur, wird dies mit einem direkten Freistoß auf dem Punkt der Außenlinie bestraft, der dem Vergehen am nächsten ist. Da der Verteidiger sich in diesem Fall im Bereich des Strafraums befindet, ist der Strafstoß die richtige Entscheidung.
Der Schiedsrichter sieht, dass bei laufendem Spiel ein ausgewechselter Spieler außerhalb des Spielfelds einen anderen ausgewechselten Spieler anspuckt, der ebenfalls außerhalb des Spielfelds steht. Der Schiedsrichter unterbricht deshalb die Begegnung. Welche Entscheidungen trifft er nun? Spielfortsetzung mit Schiedsrichter-Ball, wo sich der Ball bei der Spielunterbrechung befand, und Rote Karte für den „Täter “.
Ein Verteidiger verhindert mit einem regelwidrigen Tackling im Kampf um den Ball innerhalb des eigenen Strafraums einen aussichtsreichen Angriff. Wie muss der Schiedsrichter reagieren? Strafstoß. Es ist keine Persönliche Strafe nötig.
Nach einem Zweikampf im Strafraum meint der Verteidiger, einen Pfiff des Schiedsrichters gehört zu haben. Er hält den Ball mit der Hand fest, um dann den Freistoß auszuführen. Wie reagiert der Schiedsrichter, wenn er von seinem neutralen Assistenten mitgeteilt bekommt, dass es sich um einen Pfiff aus den Zuschauerrängen handelte? Schiedsrichter-Ball. Der Unparteiische wertet den Pfiff von außen als störenden Einfluss. Falls es möglich ist, wird eine Lautsprecher-Durchsage veranlasst.
Der Schiedsrichter sieht, dass bei laufendem Spiel ein Verteidiger seinem eigenen Physiotherapeuten, der hinter dem Tor der verteidigenden Mannschaft steht, einen Schienbeinschoner mit großer Wucht an den Kopf wirft. Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel. Welche Entscheidung trifft er nun? Indirekter Freistoß auf der Torlinie neben dem Tor. Ausschluss mittels Roter Karte. Das aktuelle IFAB-Zirkular schreibt bei Vergehen gegen Mitspieler, eigene Teamoffizielle und Aus- und Einwechselspieler des eigenen Teams außerhalb des Platzes einen indirekten Freistoß auf dem Punkt der Außenlinie vor, der dem Vergehen am nächsten ist.
Bei einem Schiedsrichter-Ball, etwa 20 Meter vor dem Tor der Mannschaft A, bringt der Unparteiische den Ball korrekt ins Spiel, indem er ihn aus Brusthöhe fallen lässt. Nachdem der Ball den Boden berührt hat, schießt ihn der Stürmer in Richtung gegnerisches Tor. Dabei wird zunächst der Schiedsrichter angeschossen, von dem der Ball ins Tor prallt. Ist der Treffer gültig? Nein, Abstoß. Aus einem Schiedsrichter-Ball kann direkt kein Tor erzielt werden. Der Ball muss zuvor noch von einem zweiten Spieler berührt werden. Der Unparteiische ist in diesem Moment im wahrsten Sinne des Wortes Luft.
In der 55. Minute ermahnt der Schiedsrichter den Trainer der Gast-Mannschaft persönlich an der Seitenlinie. Währenddessen wechselt der Trainer der Heim-Mannschaft seinen Spieler Nr. 3 gegen den Spieler mit der Nr. 13 aus. Als das Spiel wieder fortgesetzt ist, erkennt der Schiedsrichter plötzlich, wie dieser Spieler im Mittelfeld den Ball spielt. Was unternimmt der Schiedsrichter? Direkter Freistoß am „Tatort“, Verwarnung des Spielers. Im Gegensatz zur Situation 3 handelt es sich hier nicht um einen Wechsel in der Halbzeitpause. Also wird die Nr. 13 hier nicht zum Spieler, sondern behält den Status eines Auswechselspielers. Er betritt damit unerlaubt das Spielfeld und nimmt unzulässig am Spiel teil.
Bei der Ausführung eines Strafstoßes täuscht der Schütze unsportlich. Der Torwart bewegt sich gleichzeitig, aber deutlich zu früh, von der Linie. Der Schuss landet im Tor. Entscheidung? Indirekter Freistoß gegen den Schützen, Verwarnung des Schützen. Auch in diesem Fall liegen zwei Vergehen vor: Das Vergehen des Torwarts (zu frühes Vorlaufen) ist allerdings nicht verwarnungswürdig, da es nicht zum Erfolg führt. Somit stellt das Vergehen des Schützen das schwerere Vergehen dar und wird entsprechend bestraft.
In einem Pokalspiel ist die erste Halbzeit der Verlängerung absolviert. Der Schiedsrichter fordert beide Mannschaften auf, die Seiten zu wechseln und unmittelbar weiterzuspielen. Das Gäste-Team besteht jedoch auf eine kurze Trinkpause. Ist dies korrekt? Wie hat der Schiedsrichter zu entscheiden? Mit Beginn dieser Saison ist die Pause auch zwischen den zwei Hälften der Verlängerung fest in den Spielregeln verankert. Es ist das gute Recht der Mannschaft, eine Trinkpause zu beanspruchen, und der Schiedsrichter hat diese Pause auch ohne Aufforderung anzuordnen.
Folgender Fall hat sich tatsächlich in der Premier League ereignet: Nachdem der Schiedsrichter den Strafstoß mit Pfiff freigegeben hat, läuft der Schütze an, rutscht aber beim Schuss weg. Deshalb schießt er sich bei der Ausführung den Ball unabsichtlich gegen sein Standbein. Von dort prallt der Ball am verdutzten Torwart vorbei ins Tor. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Indirekter Freistoß für die verteidigende Mannschaft wegen zweimaligen Spielen des Balls. Der Ball wurde zunächst korrekt ins Spiel gebracht, dann aber ein zweites Mal unerlaubt gespielt. Eine Verwarnung ist nicht auszusprechen, da es sich nicht um ein bewusstes unsportliches Täuschen handelt.
Bei einem indirekten Freistoß für die angreifende Mannschaft, der circa 15 Meter vor dem gegnerischen Tor ausgeführt wird, schießt der Angreifer den Ball direkt auf das Tor. Ein Verteidiger wehrt den Ball absichtlich mit der Hand vor der Torlinie ab und kann dadurch einen Torerfolg verhindern. Welche Entscheidungen trifft der Schiedsrichter? Strafstoß, Verwarnung. Eine Torverhinderung liegt nicht vor, da aus einem indirekten Freistoß direkt kein Tor erzielt werden kann.
Ein strafbar im Abseits stehender Spieler wird angespielt und will den Ball annehmen. Dabei wird er von seinem Gegner in fahrlässiger Weise zu Fall gebracht. Entscheidung? Indirekter Freistoß wegen Abseits, da die strafbare Abseitsposition das erste von zwei Vergehen von unterschiedlichen Teams ist. Eine Verwarnung für den foulenden Spieler ist nicht notwendig, da das Vergehen fahrlässig und somit nicht verwarnungswürdig ist.
Beim Elfmeterschießen steht es nach jeweils fünf Schützen beider Mannschaften immer noch unentschieden. Jetzt will der Trainer einen der ersten fünf Schützen noch einmal schießen lassen. Ist das erlaubt? Nein, es müssen erst alle zum Elfmeterschießen berechtigten Spieler mindestens einmal geschossen haben, bis ein Schütze ein zweites Mal antreten darf.
Bei einem aussichtsreichen Angriff wirft ein verletzter, direkt neben dem Tor befindlicher Verteidiger einen Ersatz-Ball auf das Spielfeld, um den Spielball zu treffen. Er verfehlt diesen zwar, jedoch ist der Gegner dadurch so irritiert, dass er den aussichtsreichen Angriff im Strafraum nicht zu Ende spielen kann. Entscheidung? Strafstoß, Verwarnung des werfenden Spielers. Nach dem neuen IFAB-Zirkular wird das Werfen auf den Ball als Wurfvergehen geahndet. Genauso, als wenn es gegen Mitspieler oder Gegenspieler erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass auch bei „Nichttreffen“ der Versuch schon strafbar ist.
Der etwa 18 Meter vor dem Tor im Abseits stehende Stürmer mit der Nr. 9 wird von seinem Mannschaftskollegen aus dem Mittelkreis heraus angespielt. Die Abwehrspieler befinden sich fünf Meter entfernt. Die Nr. 9 berührt den Ball jedoch nicht, sondern lässt ihn zwischen seinen Beinen durchlaufen. Der Ball gelangt zu einem weiteren Stürmer. Dieser stand zuvor nicht im Abseits und erzielt nun ein Tor. Wie entscheidet das Schiedsrichter-Team? Tor, Anstoß. Die Abseitsstellung ist nicht strafbar, da die Nr. 9 weder den Ball berührt noch den Gegner in einen Zweikampf um den Ball verwickelt hat.
Ein Spieler wird in der zweiten Halbzeit verwarnt. Da der Schiedsrichter fälschlicherweise der Meinung ist, er habe diesen Spieler bereits in der ersten Halbzeit verwarnt, zeigt er ihm jetzt "Gelb/Rot". Darauf beleidigt der Spieler den Unparteiischen. Der Assistent hat den Vorfall erkannt und macht den Schiedsrichter auf seinen Irrtum aufmerksam. Wie reagiert derSchiedsrichter in diesem Fall? Rücknahme von "Gelb/Rot", dafür Feldverweis mit Roter Karte. Da das Spiel noch nicht fortgesetzt ist, kann der Schiedsrichter seine Entscheidung noch ändern.
Der Torwart befindet sich bei einem Torschuss auf Höhe der Torraumlinie etwa fünf Meter vor seinem eigenen Tor. Ein Verteidiger, der auf der Linie steht, klärt den Ball mit einem langen Spreizschritt. Der Ball gelangt zu einem Stürmer, der zwischen Torwart und Verteidiger steht und den Ball zum Torerfolg verwandelt. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Indirekter Freistoß wegen Abseits. Da hier zwar der Ball vom Verteidiger kommt, es sich aber um eine Torabwehraktion handelt, bleibt die ursprüngliche Abseitsposition bestehen und wird dann durch den Eingriff strafbar.
Der auszuwechselnde Spieler mit der Nr. 4 verlässt das Spielfeld. Der neue Spieler erhält bereits die Zustimmung des Schiedsrichters, den Platz zu betreten. Er hat aber den Platz noch nicht betreten, da der Assistent noch mit der Schuhkontrolle beschäftigt ist. Jetzt beleidigt der ausgewechselte Spieler den Unparteiischen. Entscheidung? Feldverweis, die Mannschaft spielt mit zehn Spielern weiter. Die Auswechslung ist erst vollzogen, wenn der auszuwechselnde Spieler den Platz verlassen und der einzuwechselnde Spieler den Platz mit Zustimmung des Schiedsrichters betreten hat. Da dieser Vorgang noch nicht vollständig abgeschlossen ist, zählt die Nr. 4 noch als Spieler und ist somit relevant für die Anzahl der Akteure auf dem Feld.
Der Kapitän der Heim-Mannschaft ist verärgert über seinen eigenen Auswechselspieler, der sich seiner Meinung nach zu langsam auf die Einwechslung vorbereitet. Während des laufenden Spiels wirft er diesem deshalb vom Spielfeld aus seinen Schienbeinschoner an den Kopf. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Direkter Freistoß auf der Seitenlinie, Feldverweis des Spielers. Hier ist es völlig unerheblich, gegen wen sich das Vergehen richtet. Jede in irgendeiner Form am Spiel beteiligte Person (niedergeschrieben auf dem Spielbericht) wird gleich behandelt. Da der „Tatort“ außerhalb ist, wird das Vergehen so gewertet, als ob es auf der Linie stattfindet.
Ein Angreifer kann am Torwart vorbeilaufen und den Ball in Richtung Tor schießen. Auf der Torlinie steht nur noch ein Verteidiger. Dieser wird von einem weiteren Angreifer, der sich beim Torschuss im Abseits befand, behindert. Der folgende Rettungsversuch des Verteidigers läuft deshalb ins Leere, und der Ball rollt ohne eine weitere Berührung von beiden Akteuren ins Tor. Wie muss der Schiedsrichter entscheiden? Indirekter Freistoß wegen Abseits. Die Beeinflussung des Abwehrspielers, indem dieser in einen Zweikampf um den Ball verwickelt wird, ist auch gegeben, wenn der Ball nicht berührt wird.
Nachdem der Torwart den Ball kurz vor der Strafraumgrenze gefangen hat, steht ein Angreifer außerhalb des Strafraums ruhig vor ihm. Der Torwart fühlt sich allerdings von diesem Spieler behindert und wirft dem Gegner den Ball absichtlich ins Gesicht. Entscheidungen? Direkter Freistoß, Feldverweis. Der Angreifer steht außerhalb des Strafraums. Der Kontakt ist somit außerhalb, deshalb gibt es den direkten Freistoß.
Wegen eines Fouls unterbricht der Schiedsrichter das Spiel. Er will den schuldigen Spieler verwarnen. Da der Spieler jedoch verletzt ist, bleibt er am Boden liegen und wird anschließend vom Feld getragen. Wie soll sich der Schiedsrichter verhalten? Er informiert den Spielführer und zeigt mit einer klaren Geste auf die Gelbe Karte. Direkter Freistoß.
Bevor ein im Abseits stehender Angreifer 25 Meter vor dem gegnerischen Tor „aktiv“ geworden ist, begeht ein Verteidiger ein Foul an diesem Spieler. Welche Entscheidung muss der Schiedsrichter nach dem Pfiff treffen? Direkter Freistoß, wo der Verteidiger das Foul begangen hat.
Ein Spieler versucht, den Ball mit der Hand zu erreichen, was ihm nicht gelingt. Der Gegenspieler wird dadurch aber so irritiert, dass er den Ball ebenfalls nicht erreichen kann. Entscheidung? Weiterspielen. Versuchtes Handspiel ist nicht strafbar.
Ein Angreifer verlässt das Spielfeld und entzieht sich dadurch einer Abseitsstellung. Obwohl die Spielsituation, die ihn zum Verlassen des Spielfelds veranlasst hat, noch nicht abgeschlossen ist (Ball befindet sich im Strafraum und wird von einem Verteidiger gespielt), läuft er auf das Spielfeld zurück und erkämpft sich den Ball. Welche Entscheidungen sind zu treffen? Direkter Freistoß dort, wo er ins Spiel eingegriffen hat, Verwarnung. Auf Abseits und indirekten Freistoß hätte der Schiedsrichter nur entscheiden können, wenn der Ball vom Mitspieler gespielt worden wäre.
Nachdem die angreifende Mannschaft ein Tor erzielt hat und der Schiedsrichter zur Mitte läuft, sieht er die erhobene Fahne des Assistenten. Auf Befragen erklärt dieser, dass vor der Torerzielung ein Abwehrspieler seinen Gegenspieler innerhalb des Strafraums geschlagen habe. Welche Entscheidungen trifft der Schiedsrichter? Anstoß, Feldverweis. Das Tor wird unter Anwendung der „Vorteil“-Bestimmung anerkannt, und der Abwehrspieler wird wegen des Schlags des Feldes verwiesen.
In einem Pokalspiel fällt in der 90. Minute der Ausgleich zum 1:1-Unentschieden. Der Schiedsrichter pfeift direkt nach dem Tor die Partie ab, die nun in die Verlängerung geht. Als der neutrale Assistent zum Schiedsrichter kommt, berichtet er, dass das Tor aus einer eindeutigen Abseitsstellung erzielt wurde und der Schiedsrichter sein Fahnenzeichen übersehen habe. Wie ist zu entscheiden? Das Tor wird annulliert, es bleibt beim 1:0, das Spiel ist zu Ende. Beide Spielführer werden über den Sachverhalt informiert.
Etwa acht Meter zentral vor dem gegnerischen Tor schließt die Nr. 11 der Heim-Mannschaft einen Angriff mit einem Torschuss ab, der jedoch weit am Tor vorbeigeht. Unmittelbar nachdem der Spieler den Torschuss abgegeben hat und der Ball noch im Spiel Richtung Eckfahne ist, grätscht der Verteidiger in Richtung des Spielers mit der Nr. 11 und trifft diesen. Er kommt mit seinem Tackling zu spät, agiert dabei rücksichtslos, aber nicht brutal. Wie entscheidet der Referee? Strafstoß, Verwarnung. Der Ball ist noch im Spiel, es wird nicht der Ball getroffen, sondern ausschließlich der Gegner. Dies rechtfertigt den Strafstoß. Die Verwarnung gibt es, da das Vergehen rücksichtslos war. Um eine "Notbremse"-Situation handelt es sich nicht, da der Spieler bereits einen Torschuss abgegeben hat, der weit am Tor vorbeigeht, und das Foul keinen Einfluss mehr auf eine mögliche Torerzielung hat.
Der Schiedsrichter sieht, dass bei laufendem Spiel ein Verteidiger einem gegnerischen Team-Offiziellen, der hinter dem Tor der verteidigenden Mannschaft steht, einen Schneeball mit großer Wucht an den Kopf wirft. Welche Entscheidung trifft er nun? Strafstoß, Feldverweis.
Elfmeterschießen zur Spielentscheidung in einem Pokalspiel, das nach Ende der Verlängerung unentschieden steht. Der Torwart bewegt sich zu früh von der Linie und hält den Elfmeter. Der Schiedsrichter verwarnt den Torwart und ordnet eine Wiederholung an. Darf der Schütze nun gewechselt werden, wenn dieser nicht mehr die Wiederholung ausführen will? Derselbe Schütze muss, vorausgesetzt er ist nicht verletzt, wieder schießen, da es sich hier nicht um einen Strafstoß, sondern um einen Elfmeter zur Spielentscheidung handelt.
Nach der korrekten Strafstoß-Ausführung prallt der Ball gegen die Latte und von dort zurück auf den Boden. Schütze und Torwart laufen zum Ball. Um zu verhindern, dass der Schütze den Ball erneut spielt, hält der Torwart den Spieler fest. Wie muss der Schiedsrichter entscheiden? Erneut Strafstoß, Verwarnung. Der Torwart kann nur verwarnt werden, da in dieser Situation keine klare Torchance vorlag. Der Angreifer hätte den Ball gar nicht spielen dürfen, da dieser nicht zuvor von einem anderen Spieler berührt oder gespielt worden war.
Während der Schüsse von der Strafstoßmarke zur Spielentscheidung wird der Torwart wegen einer Verletzung ausgewechselt. Der neue Torwart will sofort den nächsten Strafstoß schießen, ohne zuvor seinen Platz im Tor eingenommen zu haben. Entscheidung? Der Schiedsrichter muss das zulassen. Es ist nicht vorgeschrieben, dass der Torwart zunächst als solcher tätig werden muss, ehe er einen Strafstoß schießen darf.
In der Halbzeit wechselt der Trainer seinen Spieler Nr. 7 gegen den Spieler Nr. 13 aus. Bevor die zweite Halbzeit beginnt, vergisst er jedoch, dies dem Schiedsrichter mitzuteilen. Nach wenigen Minuten erkennt der Schiedsrichter, wie die Nr. 13 im Mittelfeld den Ball spielt. Entscheidung? Weiterspielen (keine unerlaubte Spielteilnahme) und Notieren des Vorfalls im Spielbericht. Seit Beginn dieser Saison ist ein Tausch in der Halbzeitpause, der nicht angezeigt wird, weder verwarnungswürdig, noch zieht er eine Spielstrafe nach sich.
Der Stürmer mit der Nr. 9 dringt in den Strafraum ein und umspielt einen Verteidiger. Er besitzt zu diesem Zeitpunkt zwar keine klare Torchance, jedoch handelt es sich um eine sehr gute Angriffsaktion. Der Verteidiger versucht, mit letztem Einsatz und langem Bein den Ball noch zu erreichen, bringt dabei aber den Stürmer zu Fall. Wie entscheidet der Schiedsrichter? Strafstoß, keine Verwarnung. Die Persönliche Strafe entfällt, da mit Beginn dieser Saison die folgende Regeländerung greift: Bei regelwidrigem, jedoch fußballspezifischem ballorientierten Unterbinden einer aussichtsreichen Angriffssituation im Strafraum wird auf die Verwarnung verzichtet.

Diese Regelfragen wurden auf der Internetseite wwww.schiedsrichtig.de ausgedruckt. schiedsrichtig.de sammelt Fußball-Regelfragen aus zahlreichen Quellen und ermöglicht jedem Schiedsrichter damit seine Reglekenntnis immer wieder überprüfen zu können.

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